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Über diese Seite

Wie gern ich über mich selbst rede, sieht man daran, dass es nur sechs Jahre gedauert hat, bis ich mich mal hingesetzt und so etwas wie einen "Über mich"-Text geschrieben habe. Schätze, so was gehört halt einfach auf eine Webseite. Damit Sie mich also besser kennenlernen und sich mal ein Bild machen können, wie ich da hingekommen bin, wo ich heute bin, hier mal der Versuch einer Rekonstruktion:

<strong>Bastian Brinkmann</strong> (*1980 n. Chr.), <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Softwareentwickler" target="blank">Progger</a> & <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstverlag" target="blank">Selfpublisher</a> aus Stuttgart-Bad Cannstatt.

Damit wäre dann alles Wichtige über mich gesagt.

Reicht Ihnen das? Nein? Dann lesen Sie weiter:

## Zum Proggen (Ich wüsste nicht, warum meine Biographie als Progger für irgendjemanden interessant sein sollte (das hebe ich mir vielleicht mal für einen eigenen Artikel auf), darum hier nur die wichtigsten Eckdaten:)

Dass ich mein Leben vor 'nem Computer verbringen will, wusste ich bereits als Kind in den Achtzigern, als diese grauen - mittlerweile: schwarzen - Kisten in den Arztpraxen auftauchten. Es war Liebe auf den ersten Blick. Jetzt galt es nur noch die passende Ausrede zu finden, um den Rest meines Lebens vor so 'ner Kiste verbringen zu dürfen. Und so beschloss ich irgendwann, dass Programmierer der coolste Beruf der Welt ist und Programmierer die coolsten Typen sind. So einer wollte ich auch werden.

(Nageln Sie mich jetzt nicht fest, aber ich glaube, die beiden <a href="http://de.jurassicpark.wikia.com/wiki/Dennis_Nedry" title="Dennis Nedry" target="blank">Computer</a>-<a href="http://de.jurassicpark.wikia.com/wiki/John_Arnold" title="John Arnold" target="blank">Typen</a> aus <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Jurassic_Park" title="Jurassic Park" target="blank">Jurassic Park</a> sind schuld daran.)

Die meisten Leute dürften sich wohl eher für meine Biographie, was das Schreiben betrifft, interessieren (also mich würde das schon eher interessieren):

## Zum Schreiben Es ist immer schwer, im Nachhinein die genauen Abläufe zu rekonstruieren, aber <em>so</em> ungefähr dürfte das bislang abgelaufen sein:

### Eckdaten:

## Ausführliche Biographie ### 2012 #### Auf einmal war ich zu dritt Tja, irgendwann hielt ich da plötzlich so'n kleines Würmchen in den Händen. Was das mit dem Schreiben zu tun hat? Wahrscheinlich ist Kinder kriegen für die meisten Leute ein recht einschneidendes Erlebnis und sie ändern wegen des Nachwuchses ihr Leben in irgendeiner Form. Meine Änderung war halt, dass ich mich jeden Abend, wenn der Nachwuchs schlief, an 'nen Küchentisch gesetzt habe und bei Kerzenlicht und handschriftlich meinen ersten Fantasy-Roman schrieb (das Werk ist bislang unveröffentlicht). Andere mögen das Schreiben für Schinderei und harte Arbeit halten, für mich war es Erholung. Urlaub in meiner eigenen Welt. Mein persönliches Refugium. Mein täglicher Rückzugsort, an dem ich mich entspannen konnte.

#### Und wer Schriftsteller ist, braucht natürlich eine Webseite … … für die ganzen Fans und Leser (die er noch gar nicht hat). Also baute ich mir eine kleine Webseite und machte mich nebenbei schlau, was man als Schriftsteller so macht, um "reich und berühmt" zu werden. Damals war das noch die Zeit, in der man versuchte, auf dem klassischen Weg

> Manuskript->Agent->Verlag

an eine Buchveröffentlichung zu kommen. Selfpublishing gab es damals zwar schon, war für mich aber noch kein Thema. Ich steckte noch immer in der Denkweise von Mitte der 2000er (meiner ersten ernsthaften Schreibphase) fest. Selfpublishing war keine Option.

#### Daran ist nur dieser verdammte George R. R. Martin schuld Da ich also selber keinerlei Ahnung hatte, was man als Schriftsteller so macht, suchte ich mir irgend 'nen Profi raus und hielt mich an das, was er empfahl. In meinem Fall war das <a href="https://grrm.livejournal.com/" target="blank">George R. R. Martin</a> (der Autor von "Das Lied von Eis und Feuer" aka "Game of Thrones"), der empfahl, <a href="http://www.georgerrmartin.com/for-fans/faq/" target="blank">mit Kurzgeschichten anzufangen und an die verschiedenen Magazine zu schicken</a>:

> Given the realities of today’s market in science fiction and fantasy, I would also suggest that any aspiring writer begin with short stories. [..] Short stories help you learn your craft. [..] And they are still the best way for a young writer to break in, since the magazines are always hungry for short SF and fantasy stories.

Magazine so wie in Amerika waren mir hier nicht bekannt, aber es gab Kurzgeschichten-Ausschreibungen, auf die ich über das <a href="http://literatopia.de/" target="blank">Literatopia</a>-Forum gestoßen bin. Ich habe also einfach an <strong>jeder</strong> Ausschreibung teilgenommen, die so ungefähr mein Interessengebiet streifte, Kurzgeschichten geschrieben und eingereicht (unter anderem auch beim <a href="https://www.festa-verlag.de/" target="blank">Festa-Verlag</a>).

Irgendwelche Ängste vor dem Veröffentlichen, wie das viele Autoren scheinbar spüren, sind mir gänzlich unbekannt. Ich bin immer froh, wenn ich eine Geschichte fertig habe und per Tritt in den Hintern hinaus in die Welt befördern kann. Mehr als fünf oder sechs Geschichten kamen dabei aber nicht raus: Alle wurden abgelehnt und ich hatte auch nie vor, als Kurzgeschichtenautor in die Geschichtsbücher einzugehen.

"Alle Geschichten" wurden abgelehnt? Nein, nicht <em>alle</em> Geschichten. Eine davon war schließlich "Gorgoneion-Eine Tragodia" (mein "Druchbruch"):

### 2013 #### Es gibt ein Leben vor "Gorgoneion-Eine Tragodia" …

Am 23. April 2013 trudelte folgende eMail von der Marburg Award Ausschreibung bei mir ein (mittlerweile hatte ich mit gar keiner Antwort mehr gerechnet):

> Hallo Herr Brinkmann, > > vielen Dank nochmals für die Teilnahme an unserem diesjährigen Marburg Award! > > Das Ziel unsere Preises von Fans für Fans ist es, Menschen zum Schreiben anzuregen. Ich hoffe in diesem Sinne daher, dass Ihnen die Teilnahme Spaß gemacht hat.

Bis hierhin dachte ich, jetzt kommt gleich irgendwas a la "Netter Versuch, Junge … vielleicht beim nächsten Mal". Ohne große Erwartungen las ich also weiter:

> Und ganz erfolglos war es ja auch nicht, denn…

… jede geschriebene Geschichte ist ja irgendwie so was wie ein kleiner Sieg, nicht wahr?

> Herzlichen Glückwunsch, Sie haben beim Marburg-Award 2013 den ersten Platz belegt! > [..] > Die späte Benachrichtigung bitte ich zu entschuldigen, wir hatten sehr viele Einsendungen und die Jury hat dementsprechend mehr Zeit benötigt.

Na, toll. Wieder nichts … Moment:

> Herzlichen Glückwunsch, Sie haben beim Marburg-Award 2013 den ersten Platz belegt!

???

Nochmal:

> Herzlichen Glückwunsch, Sie haben beim Marburg-Award 2013 den ersten Platz belegt!

Den ersten Platz belegt?

> Herzlichen Glückwunsch, Sie haben beim Marburg-Award 2013 <strong>den ersten Platz belegt</strong>!

Ich las die Mail noch weitere sieben Mal und weckte meine Frau, dass ich ihr "mal g'schwind was zeigen müsse" (irgendwann nachts um halb zwei). So ganz begriff ich die Mail noch immer nicht.

Das war übrigens das erste Mal, dass ich, seit ich im März 2012 mit dem Schreiben begonnen hatte, ein paar Tage nicht zum Schreiben kam. Im Nachhinein weiß ich selber nicht mehr, warum. Irgendwie hat mich der Preis erst mal ziemlich aus der Bahn geworfen.

#### … und es gibt ein Leben nach "Gorgoneion-Eine Tragodia" Meine Geschichte hatte also den Marburg Award gewonnen. Den ersten Platz. Gegen eine Rekordbeteiligung von über 40 Geschichten. Eine derart hohe Anzahl eingereichter Geschichten hat es weder davor noch danach gegeben. Irgendwer hatte die Ausschreibung ins Literatopia-Forum gesetzt. Etwas, das die Initiatoren des Marburg Awards absichtlich vermieden, eben damit sie nicht eine derart hohe Beteiligung haben.

(Ohne <a href="http://literatopia.de/" target="blank">Literatopia</a> würde ich hier also heute nicht so in der Form schreiben.)

#### Der Marburg Award änderte alles … … und nichts, irgendwie: Ich hockte wieder an meinem Küchentisch und hackte meine Stories. Mittlerweile auf dem 11 Zoll Netbook, das ich heutzutage <a href="https://bookhacker.org/archives/41-Setup-032018.html" title="Weapons of mass destruction">immer noch benutze</a>. Und bei normalem Licht. So was wie 'nen eigenen Schreibtisch kannte ich nicht, dafür war unsere Bude mit drei Leuten einfach zu klein.

Auf der Marburg Con 2013 damals bin ich auf den ein oder anderen Klein-Verlag gestoßen, der Ausschreibungen anbot. Ich schrieb also weiter Kurzgeschichten, überarbeitete meinen Fantasy-Roman und wäre auch danach niemals auf den Gedanken gekommen, so was wie "Gorgoneion-Eine Tragodia" zu wiederholen. Irgendwie steckte ich immer in irgendeiner anderen Story drin.

Darüber hinaus war ich noch immer auf der Suche nach meiner persönlichen Arbeitsweise, was das Schreiben dicker Bücher angeht. Irgendwann beim Abendbrot ließ ich mir von meiner Frau irgendein beliebiges Stichwort geben und legte einfach los. Heraus kam ein 700-Seiten-Horror-Schinken (bislang unveröffentlicht).

Warum ich kein Horror-Autor geworden bin? Nun, auf der Marburg Con hingen 'n Haufen Horror-Autoren rum. Wenn Sie sich selber mit dem Schreiben beschäftigen, sehen Sie auf einmal überall Schriftsteller: Schreiben Sie Horror, treffen Sie plötzlich überall auf Horror-Autoren. Schreiben Sie Fantasy, holt Ihre eigene Großmutter plötzlich ein Fantasy-Manuskript aus der Schublade (als jemand meiner Nachbarin gesteckt hatte, dass ich so Mythologie-Kram schreibe, erzählte sie plötzlich von irgendwelchen Gedichten über Odysseus, die sie heimlich schrieb). Darüber hinaus schärft sich Ihr Blick für Bücher: Plötzlich wissen Sie, wie viel Zeit und Arbeit in <strong>einem</strong> Buch drinsteckt. Und in einer Buchhandlung auf hunderte/tausende Bücher zu stoßen, sorgt für ein gewisses Gefühl des Massenmarktes und der Übersättigung.

Die Frage, die ich mir stellte, war schlichtweg:

> Kann ich wirklich noch irgendetwas zu dem Genre beitragen?

("Genre" hieß für mich in dem Fall "Horror, Science Fiction, Fantasy".)

Darüber hinaus erinnerte ich mich an einen Satz von <a href="http://www.andreaseschbach.de/" target="blank">Andreas Eschbach</a>, woran man erkennt, <a href="http://www.andreaseschbach.de/schreiben/fragen/talent/talent.html" target="blank">ob man Talent für etwas hat</a>:

> [..] Und ich fand, daß, wenn man auf dem falschen Weg ist, man das daran erkennt, daß eine Reaktion der Umwelt ausbleibt. [..] Auf dem richtigen Weg reagiert die Umwelt zunehmend positiv - wobei man immer einen langen Atem haben muß, weil die Reaktionen am Anfang äußerst winzig sein können und man gut darauf achten muß, sie überhaupt wahrzunehmen.

Die Reaktion der Umwelt auf "Gorgonein-Eine Tragodia" war alles andere als winzig und schwer wahrzunehmen: Sie steht als Pokal auf meiner Fensterbank im Schlafzimmer.

#### Deine Frau hat meistens recht Ich fragte also meine Frau:

> Was wäre, wenn ich nur noch so Zeugs [wie "Gorgoneion-Eine Tragodia"] schreiben würde?

> Ich wüsste nicht, was besser zu dir passt.

Bäm! Wie blind kann man eigentlich sein? So "geschwollenes Zeugs" fand ich immer schon cool, ich hatte einen Riesenspaß beim Schreiben gehabt und das Werk kam gut an. Ich hockte mich also hin und begann mit "Titaneion-Titanenschlacht". Schrieb den ersten Band runter, schrieb den zweiten Band runter, begann die Arbeit am dritten Band.


<strong>Kleiner Exkurs: Der epic-mode</strong>

Irgendwo zu dieser Zeit begann die Arbeit am <a href="https://github.com/bookhacker/epic-mode" title="epic-mode: Emacs-mode for creating stunning epics." target="blank">epic-mode</a>: Das Schreiben von Blankversen mit einem normalen Wort-Prozessor (in meinem Fall "LibreOffice") war doch recht anstrengend: Sie schreiben eine Zeile, markieren sie, formatieren usw. Folgt man dem allgemein üblichen Arbeitsablauf, schreibt man zunächst sein Werk und formatiert es danach.

Klar, "Gorgoneion-Eine Tragodia" war eine Kurzgeschichte (20 Seiten oder so was), aber machen Sie das mal mit einem mehrere hundert Seiten langen Werk. Für so was sind moderne "Wort-Prozessoren" einfach nicht geeignet. "Gorgoneion-Eine Tragodia" dürfte mein einziges Werk dieser Art sein, welches <strong>nicht</strong> im epic-mode entstanden ist. Im Nachhinein wird es wohl so gewesen sein, dass ich "Titaneion 1" begonnen hatte und nach kurzer Wegstrecke beschloss, dass es so nicht weitergehen konnte.

Und als Software-Entwickler und <a href="https://www.gnu.org/software/emacs/" target="blank">Emacs</a>-Fan, der was auf sich hält, kann die Antwort nur lauten:

> Du hackst dir was Eigenes zusammen.

Der epic-mode war geboren. Nicht sofort natürlich. Ungefähr 'n halbes Jahr hab ich jeden Abend dran gesessen, bis ich damit arbeiten konnte.


Aber wofür eigentlich? Für einen Verlag? Welcher Verlag sollte so etwas annehmen? Welcher Verlag wollte so etwas veröffentlichen? Wollte ich überhaupt <strong>sämtliche</strong> Rechte an <strong>meiner</strong> Arbeit <strong>auf Lebenszeit (und darüber hinaus)</strong> an einen Verlag abgeben, der mir dann nur noch hin und wieder einige Peanuts hinwerfen würde? <a href="http://www.kreativesdenken.com/artikel/rechte-autoren.html" target="blank">Nur mal so ganz nebenbei</a>:

> Früher war es üblich, dieses Nutzungsrecht für die Dauer des gesetzlichen Urheberrechts zu erteilen.

<a href="https://dejure.org/gesetze/UrhG/64.html" target="blank">Was bedeutet</a>:

> Das Urheberrecht erlischt siebzig Jahre nach dem Tode des Urhebers.

Nein, das wollte ich nicht und mittlerweile hatte sich das Selfpublishing - mehr oder weniger - etabliert (eine treibende Kraft hinter meine Entscheidung dürfte das <a href="https://www.literaturcafe.de/" target="blank">Literaturcafe</a> gewesen sein, das dem Thema "Selfpublishing" immer schon recht offen gegenüberstand). Dass ich später <a href="https://bookhacker.org/archives/42-Einen-Verlag-gruenden-Warum-ich-die-GORGONEION-Press-gegruendet-habe.html" title="Warum ich die GORGONEION Press gegründet habe">meinen eigenen Verlag gründen würde</a>, stand zunächst noch gar nicht mal zur Debatte: Das Einzige, was ich in diesem Moment entschieden hatte, war, dass ich meine Bücher einfach selber veröffentlichen würde. Die entsprechenden Anbieter und Plattformen gab es ja mittlerweile.

## Dunkel ist die Erinnerung ### 2015 Ich spule mal vor ins Jahr <strong>2015</strong>: Ich hatte die letzten Jahre eh bloß das gemacht, was ich schon immer die letzten Jahre gemacht hatte, nämlich geproggt und geschrieben. Irgendwo zwischendurch hatte ich beschlossen, die <a href="https://bookhacker.org/archives/42-Einen-Verlag-gruenden-Warum-ich-die-GORGONEION-Press-gegruendet-habe.html" title="Warum ich die GORGONEION Press gegründet habe">GORGONEION Press</a> zu gründen, so dass ich im Mai 2015 sowohl meinen fertigen epic-mode als auch meinen eigenen Verlag hatte.

Ich konnte also voll durchstarten. In meiner virtuellen Schublade lagen die fertigen Rohfassungen von "Titaneion 1" und "Titaneion 2", sowie die ersten 50 Seiten "Titaneion 3" und in meinem Kopf stand die Frage:

#### Wollte ich meine Verlagstätigkeit wirklich mit einer Serie beginnen? > Das Schöne an einer Serie ist, dass sie nach dem ersten Buch nicht abgeschlossen ist.

> Das Blöde an einer Serie ist, dass sie nach dem ersten Buch nicht abgeschlossen ist.

Wenn Sie wissen wollen, wer schuld daran ist, dass ich die Arbeit an einer Serie aufgenommen habe: Der Thriller-Autor <a href="http://russellblake.com" target="blank">Russell Blake</a> ist daran schuld mit seinem Artikel "<a href="http://russellblake.com/how-to-sell-loads-of-books/" target="blank">How to sell loads of books</a>" - ich habe den Artikel nur bis zum zweiten Punkt gelesen (den ersten Punkt:

> 1) Pick one genre that’s popular …

habe ich gleich mal übersprungen):

> 2) Write a series …

Weiter habe ich nicht gelesen. Ich dachte an diesem Punkt einfach nur:

> Hey, das könnte Spaß machen: Du fängst einfach an zu schreiben und kannst zwischendurch immer wieder veröffentlichen, ohne dass die Geschichte zu Ende sein muss.

"Titaneion 1" war geboren.

Der Gedanke, mit einer Serie zu beginnen, schmeckte mir irgendwie nicht. Ich wollte mit etwas Abgeschlossenem beginnen. Kurzgeschichten gut und schön, aber ich wollte längere Sachen schreiben. Ich beschloss, "Arachneion-Pallashass" zu schreiben.

#### Arachneion-Pallashass Mit der Arbeitsweise, mit der ich den Horror-Schinken geschrieben hatte, begann ich "Arachneion-Pallashass": Ich hab mich einfach hingehockt und losgelegt. Es folgte die Überarbeitung, in erster Linie Typocheck. Im Januar 2016 lud ich "Arachneion-Pallashass" bei Amazon hoch. Nachdem ich dann in der Leseprobe auf zwei Tippfehler stieß, habe ich das Werk sofort wieder runtergenommen und nochmals überarbeitet. Die Leseprobe dürfte insgesamt acht mal von mir überarbeitet worden sein, der Rest des Buches insgesamt fünf mal. Nur damit Sie mal eine Idee haben, wie viel Arbeit in so einem Buch steckt.

Einige Monate später stand also endlich "Arachneion-Pallashass" in den virtuellen Regalen. Als eBook, Softcover und in einer Hardcover-Ausgabe.

Wie kam ich also an die Leser? Wie konnte ich auf mein Werk aufmerksam machen?

Na klar: Indem ich einfach die verschiedenen Webseiten anschrieb, die ich eh seit Jahren bereits jeden Tag so abklapperte, und um eine Vorstellung oder Rezension meines Werkes bat.

Die meisten Seiten reagierten auf meine Anfrage überhaupt nicht.

Eine Seite reagierte.

Nämlich:

<a href="http://literatopia.de/" target="blank">Literatopia</a>!

Genau. Die Seite, auf der ich auf die Ausschreibung zum Marburg Award gestoßen war und wegen der ich überhaupt "Gorgoneion-Eine Tragodia" geschrieben hatte und mittlerweile überhaupt so Zeugs schrieb, antwortete auf meine Anfrage …

… mit einem <a href="http://www.literatopia.de/index.php?option=com_content&view=article&id=23298" target="blank">Interview</a>!

Und so schnell werden Sie plötzlich Teil dieser Seite, der Sie seit Jahren gefolgt sind.

(Das ist übrigens auch der Grund für diesen Gorilla-Avatar, der auf so mancher Seite auftauchte: Ich hatte schlicht keine Zeit für irgendwelche professionellen Autoren-Fotos. Für was auch? Nur weil ich <em>ein</em> Buch veröffentlicht hatte? Wer konnte damit rechnen, dass ich im nächsten Moment Interviews geben würde?)

Und es sollte <a href="https://bookhacker.org/categories/6-Interviews">nicht mein einziges Interview bleiben</a>.

Da plötzlich selbst auf den Seiten aufzutauchen und Interviews zu geben, fühlt sich am Anfang verdammt seltsam an. Augen zu und durch. Eine Woche machte ich nichts anderes, als die Interview-Fragen zu beantworten.

### Die Geburt des Selfpublishers #### Ikareion-Taurusflucht Nach Abschluss der Rohfassung von "Arachneion-Pallashass" (also noch <strong>vor</strong> der Überarbeitung) brauchte ich irgendwas zur Abwechslung. Da ich immer gern an Ausschreibungen teilgenommen hatte (man kriegt sein Thema vorgegeben und legt einfach los - das gefiel mir), warf ich einen Blick auf die Webseiten der verschiedenen Verlage, die ich auf der Marburg Con gesehen hatte und fand eine Ausschreibung zum Thema "Labyrinth". Was könnte man dazu schreiben? Ich machte mir so meine Gedanken:

> Labyrinth, Labyrinth … Mythologie … Na klar: Das Labyrinth des Minotaurus!

Los ging's mit "Ikareion-Taurusflucht".


<strong> Kleiner Exkurs: Schriftsteller sind Heulsusen. Plötzlich war ich selbst eine.</strong>

Da ich all die Jahre über immer fleißig Rezensionen und vor allem Interviews mit allen möglichen Buchmenschen verschlungen hatte (eben auf diesen Webseiten, die ich regelmäßig besuchte), stieß ich häufiger über die Klage professioneller Lektoren, die sich über die Weinerlichkeit der geneigten Autoren beklagten, die kein Komma und keinen Punkt mit sich diskutieren lassen würden. Ich fand das immer affig: Schließlich ist es immer das Team aus Verlag und Autor, welches das Ziel hat, gemeinsam ein möglichst gutes Buch auf den Markt zu bringen. So betrachtet, war ich der Meinung, sollten doch alle Autoren über jede Hilfe froh sein, die ihnen angeboten wird und sich nicht so anstellen, wenn jemand Änderungen vorschlägt. Einfach um das Buch noch besser zu machen.

Irgendwann stieß ich mal auf einen Tweet, in dem Selfpublisher gesucht wurden, die für irgendein Magazin ihre besten Anekdoten einreichen sollten. Ich setzte mich kurz hin, klopfte was zusammen und reichte es ein. Als Rückmeldung kam dann irgendwas, dass es sich bei meinen paar Zeilen ja nicht wirklich um eine Anekdote handelte und dass ich, damit es sich als Anekdote liest, das Ganze doch bitte besser so und so schreiben sollte inklusive meiner umgeschriebenen Zeilen als Beispiel.

Das Ganze war kein bisschen blöd formuliert, der Kontakt war sehr nett und engagiert. Trotzdem fühlte ich mich wie vergewaltigt. Das war nicht mehr ich, der das geschrieben hatte. Ein unerträgliches Gefühl.


Im Kopf war ich zu der Zeit noch so was wie ein Hybrid-Autor: Ein Autor, der sein Zeugs sowohl selbst, als auch über andere Verlage veröffentlicht (eine meiner "Mentorinnen", <a href="http://kriswrites.com/" target="blank">Kristine Kathryn Rusch</a>, machte das zu dieser Zeit bspw. noch so). Was konnte man schließlich Besseres machen, als auf allen Kanälen zu veröffentlichen, um sich einen Namen zu machen und neue Leser zu finden?

Jedoch: Ein winzig, winzig kleiner Punkt in der Ausschreibung nagte da von Anfang an mir. Na, wer findet ihn?

> Mit Einreichung Ihrer Geschichte räumen Sie uns das exklusive Nutzungsrecht an Ihrer Geschichte ein …

Richtig:

> Mit Einreichung Ihrer Geschichte räumen Sie uns das <strong>exklusive Nutzungsrecht</strong> an Ihrer Geschichte ein …

Ich sollte jemand anderem das <strong>exklusive</strong> Nutzungsrecht an <strong>meiner</strong> Geschichte einräumen? Ich sollte <strong>irgendjemand anderem</strong> erlauben, <strong>mir</strong> zu sagen, was <strong>ich</strong> mit <strong>meiner</strong> Geschichte, <em>meinem Schatz</em>, zu tun und zu lassen hatte, <em>Gollum</em>, <em>Gollum</em>?

> Nicht so lange ich lebe!

Fühlte ich mich bereits nach dem Umschreiben einiger weniger Zeilen von mir wie vergewaltigt: Als fremder Verlag das exklusive Nutzungsrecht zu verlangen, erschien mir nur noch wie eine absolute Frechheit! Nein, unmöglich. Ich kann so etwas nicht. Lieber soll meine Geschichte irgendwo ungelesen verrotten, als dass ich sie mir von irgendjemandem wegnehmen lasse. Ab sofort war ich nur noch Selfpublisher.

Außerdem erschien es mir irgendwie seltsam, als Autor mit eigenem Verlag (= ich bin somit selbst Verleger - auch wenn ich mich selbst nie so bezeichnen würde) noch bei anderen Verlagen was einzureichen. Derartige Werke wie "Ikareion-Taurusflucht" gehören einfach in die GORGONEION Press.

Mit der Veröffentlichung von "Ikareion-Taurusflucht" war der Selfpublisher Bastian Brinkmann geboren. Und so soll es auch die nächsten Jahre weitergehen: Mit Proggen, Schreiben und Veröffentlichen. Und hier, auf meiner Webseite <a href="https://bookhacker.org">bookhacker.org</a>, können Sie mir dabei zusehen.

<em>To be continued …</em>

Viel Spaß!